Brüssel leitet offizielles Verfahren gegen Temu ein

Die chinesische Online-Plattform Temu steht seit geraumer Zeit in der Kritik, nicht EU-konforme Pro­dukte im europäischen Binnenmarkt zu verkaufen. Bereits Mitte Oktober hatte Brüssel ein förmliches Auskunftsersuchen an den Online-Händler gerichtet, der im Mai im Rahmen des Digital Services Act (DSA) als Very Large Online Plattform (VLOP) eingestuft wurde. Der DVSI berichtete. Am 31. Oktober teilte die Europäische Kommission mit, dass sie ein förmliches Verfahren gegen das Unternehmen eingeleitet habe. Die Untersuchung ist eine weitere Stufe in dem Bemühen der EU, gegen den Verkauf illegaler Produkte vorzugehen und die potenziell suchterzeugende Gestaltung des Dienstes zu unterbinden. Die Kommission stützt sich dabei auf eine vorläufige Analyse des von Temu Ende September 2024 vorgelegten Risikobewertungsberichts. Nach der förmlichen Einleitung des Verfahrens wird die Kommission nun weitere Beweise sammeln, etwa durch weitere Auskunftsersuchen an Temu. Zudem will Brüssel Dritte konsultieren sowie Überwachungsmaßnahmen und Befragungen durchführen. Temu würde nach dem DSA haftbar gemacht, wenn sich der Verdacht der Kommission als richtig erweisen würde.

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