Civey-Umfrage: Boykott als Reaktion auf Zolldrohungen
Eine deutliche Mehrheit der Verbraucher in Deutschland kann sich vorstellen, als Reaktion auf die Politik von US-Präsident Donald Trump amerikanische Produkte zu boykottieren. Das zeigt eine repräsentative Umfrage des Forschungsinstituts Civey im Auftrag des Handelsblatts unter 5000 Erwachsenen in Deutschland. Danach gaben 64 Prozent der Befragten an, Produkte von US-Herstellern „auf jeden Fall“ oder „eher“ meiden zu wollen. Nur 24 Prozent würden das „auf keinen Fall“ tun.
Etliche Kunden scheinen dies bereits umzusetzen. So gaben 51 Prozent der Befragten an, dass die Politik von Trump bereits Einfluss darauf habe, ob sie im Supermarkt Produkte oder Marken von US-Herstellern kaufen. Bei Verbrauchern über 65 Jahren liegt dieser Anteil bereits bei 62 Prozent.
Reaktionen in Europa
Einige europäische Unternehmen gehen ebenfalls gegen US-Firmen vor. Dänemarks größter Einzelhändler, die Salling Group, hat angekündigt, europäische Produkte in seinen Filialen mit einem schwarzen Stern zu kennzeichnen, damit Kunden sie leichter erkennen können.
Damit regt sich auch in Deutschland Widerstand gegen die protektionistische Politik der USA. Ausgehend von Kanada und Dänemark hat sich eine Bewegung formiert, die US-Produkte boykottieren will, um ein Zeichen gegen die amerikanische Politik der Strafzölle und der Konfrontation mit bisherigen Partnern zu setzen.
Das Unternehmen wird weiterhin US-Produkte verkaufen, doch CEO Anders Hagh schrieb auf LinkedIn, das neue Label sei ein "zusätzlicher Service für Kunden, die Waren europäischer Marken kaufen möchten".