Galeria Karstadt Kaufhof stellt Insolvenzantrag
Deutschlands letzter großer Warenhauskonzern ist erneut insolvent. Zum dritten Mal innerhalb weniger Jahre beantragt Galeria Karstadt Kaufhof ein entsprechendes Verfahren. Was mit den mehr als 15.000 Mitarbeitern passiert, ist unklar.
Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof (GKK) hat beim Amtsgericht Essen einen Insolvenzantrag gestellt. Galeria suche einen neuen Eigentümer, teilte das Unternehmen zudem in einer Erklärung mit. Gespräche mit potenziellen Investoren sind demnach bereits angelaufen, Ziel sei die Fortführung von Galeria.
Befreiungsschlag nach Signa-Pleite
Dem Unternehmen zufolge sind der Grund für den neuerlichen Insolvenzantrag – es ist der dritte binnen weniger als vier Jahren – weniger etwaige schlecht laufende Geschäfte, sondern es ist vor allem die Schieflage des bröckelnden Mutterkonzerns Signa. "Galerias operativer Erfolg wird durch die Rahmenbedingungen der alten Eigentümerstruktur belastet. Wir sehen in dem heutigen Tag ausdrücklich einen Befreiungsschlag", sagte Galeria-Chef Olivier van den Bossche. Weiter heißt es in der Mitteilung: "Die Insolvenzen der Signa-Gruppe schädigen Galeria massiv, behindern das laufende Geschäft und schränken durch hohe Mieten und teure Dienstleistungen die künftige Entwicklungsmöglichkeit stark ein."
Zerschlagung ist nicht das Ziel
Der Hamburger Anwalt Stefan Denkhaus wurde zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Er erklärt: „Die Insolvenzen der Signa-Gruppe haben die gute Entwicklung von Galeria konterkariert und bedrohen das Unternehmen. Dem Management blieb deshalb kein anderer Weg, als das Unternehmen im Zuge einer Insolvenz aus dieser Umklammerung zu befreien.“ Und weiter: „Wir werden gemeinsam mit aller Kraft daran arbeiten, den begonnen Weg unter besseren Rahmenbedingungen weiter fortzusetzen und Galeria als Unternehmen zu erhalten. Eine Zerschlagung ist ausdrücklich nicht Ziel des Verfahrens.“
Denkhaus soll den Sanierungsprozess gemeinsam dem Galeria-Management, CEO Olivier van den Bossche sowie CFO und Arbeitsdirektor Guido Mager durchführen.