An Weiberfastnacht beginnt der Straßenkarneval. Die jecke Zeit sorgt nicht nur für ausgelassene Stimmung, sondern auch für hohe Umsätze. Bundesweit kann die Wirtschaft mit Einnahmen von 2,1 Milliarden Euro rechnen, so das Ergebnis einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW). Ein deutliches Plus im Vergleich zu 2024. Grund dafür ist die mit 115 Tagen besonders lange Session.
Karneval als Wirtschaftsfaktor: Umsatz von 2,1 Milliarden Euro
Von Altweiber bis Aschermittwoch wird in den deutschen Karnevalshochburgen wieder ausgelassen geschunkelt, gesungen und getrunken. Die „fünfte Jahreszeit“, die vom 11. November 2024 bis Aschermittwoch dauert, ist nicht nur ein gesellschaftliches Spektakel – sie kurbelt auch die Wirtschaft an. Denn jedes Jahr geben Millionen Menschen viel Geld für Kostüme, Essen, Hotels und Veranstaltungen aus. Bundesweit wird der Umsatz in diesem Jahr bei 2,1 Milliarden Euro liegen, zeigen neue IW-Berechnungen.
925 Millionen für die Gastronomie
Mit 925 Millionen Euro entfällt der größte Anteil auf die Gastronomie, gefolgt vom Einzelhandel mit 449 Millionen Euro. Der Transportsektor erzielt 322 Millionen Euro, während die Hotellerie auf 240 Millionen Euro kommt. Weitere 179 Millionen Euro geben Karnevalisten für Wagenbau oder Tickets aus. Im Vorjahr lag der Gesamtumsatz aufgrund der kürzeren Session von 95 Tagen noch bei 1,7 Milliarden Euro.
Hotelpreise in Köln steigen um 80 Prozent
Besonders tief in die Tasche greifen müssen Karnevalisten, die in Köln übernachten wollen. Während des Straßenkarnevals kostet eine Übernachtung in Köln im Schnitt 105 Euro mehr als sonst – ein Anstieg von fast 80 Prozent. Damit landet Köln deutschlandweit bei den Hotelpreisen auf dem ersten Platz, gefolgt von Nürnberg mit einem Preisaufschlag von 55 Euro (plus 41 Prozent). In anderen Großstädten wie Mainz, Berlin oder Düsseldorf sind die Aufschläge hingegen marginal. In Aachen und Bremen bleibt der Hotelpreis stabil, während München über die Karnevalstage sogar einen Preisrückgang von durchschnittlich neun Euro pro Nacht verzeichnet.
Die Zahlen zeigen: Das Karnevalsgeschäft lohnt sich. „Nicht zu unterschätzen ist auch die psychologische Wirkung der fünften Jahreszeit. Denn Karneval steht für Zusammenhalt und Zuversicht. Werte, die wir in Zeiten globaler Krisen und Unsicherheiten mehr denn je brauchen. Denn nur ,Zusamme sin mer stark‘“, sagt IW-Direktor Michael Hüther.
Blick nach Köln
Der Kölner Rosenmontagszug ist der größte Karnevalszug Deutschlands und hat eine Länge von rund 6,5 Kilometern. Er setzt sich pünktlich um 10 Uhr in Bewegung. Rund 11.500 Teilnehmer ziehen über fünf Stunden lang als närrischer Lindwurm vom Chlodwigplatz in der Südstadt bis zur Mohrenstraße. Auf dem Weg verteilen die Karnevalisten im „Zoch“ etwa 300 Tonnen Süßigkeiten, 300.000 Strüßjer (Blumensträuße) und viele andere Präsente.