Kosumenten bevorzugen händlereigene Kanäle

Deutsche Kunden bevorzugen bei ihren Online-Kaufentscheidungen Produktinformationen, die über die eigenen Kanäle des Einzelhändlers bereitgestellt werden, gegenüber jenen, die über die Kanäle von Drittanbietern wie Marktplätze oder Social Media verfügbar sind. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Studie von Intellias, ein Unternehmen für Softwareentwicklung und digitale Beratung.

Eine online-Umfrage durch Savanta im Auftrag von Intellias unter mehr als 1.000 Einkäufern in Deutschland hat ergeben, dass mehr als sieben von zehn Konsumenten (72 Prozent) die Webseiten der Einzelhändler als primäre Quelle für Produktinformationen nutzen, wenn sie einen Kauf tätigen. Im Vergleich dazu verlassen sich nur 15 Prozent auf Produktinformationen von Drittanbietern wie zum Beispiel Marktplätze. Weitere 30 Prozent der Konsumenten gehen ins Geschäft, um vor dem Online-Kauf mehr über die Produkte vor Ort zu erfahren. Ein weiteres Drittel (34 Prozent) verlässt sich auf die Informationen in den Apps der Händler.

YouTube wichtigste soziale Plattform

Unter den Social-Media-Kanälen, die beim Kauf für Produktinformationen genutzt werden, ist YouTube die wichtigste soziale Plattform, der 18 Prozent der Käufer vertrauen, gefolgt von Facebook (15 Prozent). Für 21 Prozent der Konsumenten sind nutzergenerierte Inhalte (User Generated Content, UGC) wie Kundenbewertungen und Rezensionen eine weitere wichtige Quelle hinsichtlich Produktinformationen.

Wachsende Nachfrage nach Informationen über Nachhaltigkeit

Der Preis ist nach wie vor die wichtigste Angabe, nach der Käufer suchen, wenn sie sich über ein Produkt informieren. Gleichzeitig wünschen sich zwei Fünftel (39 Prozent) vor ihrer Kaufentscheidung Zugang zu Informationen über ethische und nachhaltige Beschaffung sowie über den CO2-Fußabdruck eines Produkts. Diese wachsende Nachfrage nach besser zugänglichen Informationen über Nachhaltigkeit während des Kaufprozesses unterstreicht die Bedeutung von digitalen Produktpässen (DPPs). DPPs erfassen Informationen über die Nachhaltigkeit eines Produkts – von der Zusammensetzung, den Herstellungsprozessen und den Auswirkungen auf die Lieferkette bis hin zum CO2-Fußabdruck, den Emissionen und der Recyclingfähigkeit. Bis 2030 werden sie EU-weit eingeführt und ermöglichen den Konsumenten per QR-Code oder Barcode auf Informationen zum gesamten Produktlebenszyklus zuzugreifen.

Neue Anforderungen im Rahmen des Produktinformationsmanagement (PIM) 

Mode und andere Konsumgüter gehören zu den ersten Branchen, für die die Europäische Kommission ab 2026 die Verwendung eindeutiger DPPs vorschreibt. Der Einzelhandel bereitet sich auf diese neuen Anforderungen im Rahmen des Produktinformationsmanagement (PIM) vor.

handel4punkt0.de/index.php/aktuelles-im-handel-4-0/638-kosumenten-bevorzugen-haendlereigene-kanaele