Unity entlässt jeden vierten Beschäftigten

Wer gehofft hatte, die Beschäftigten der erweiterten Videospiele-Industrie hätten das Gröbste überstanden, wird durch Unity abermals enttäuscht: Der US-Software-Konzern, der mit der Unity Engine neben der Unreal Engine eines der beiden marktführenden Tools für die Games-Entwicklung vertreibt, setzt jeden vierten Mitarbeiter vor die Tür. In Summe sind rund 1.800 Angestellte betroffen, wie aus einer Mitteilung an die Börsen-Aufsicht SEC hervor geht.

Begründet wird der erneute Stellenabbau mit einer Restrukturierung und Neuausrichtung des Kerngeschäfts, um langfristig wieder auf die Erfolgsspur zu geraten. Den Umfang der Abfindungen kann das Unternehmen zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht beziffern. An der Börse kommen Kostensenkungs-Meldungen auch in diesem Fall gut an: Nach einer scharfen Kurskorrektur setzt die Unity-Aktie ihren seit November anhaltenden Aufwärtstrend fort.

Turbulentes Jahr 2023 mit Folgen

Unity mit Sitz in San Francisco hat ein – vorsichtig formuliert – turbulentes Jahr hinter sich: Im September 2023 kündigte der Konzern ein neues Abrechnungsmodell in Form der Unity Runtime Fee an, die bei jeder weiteren Installation eines Spiels anfallen sollte. Das Modell hat für Konfusion, Wut und breiten Widerstand bei Spiele-Studios und Publishern gesorgt – zumal viele offene Fragen erst mit Verzug oder gar nicht beantwortet werden konnten, etwa mit Blick auf den Datenschutz und den konkreten Umfang der gebührenpflichtigen Versionen. Einige Wochen später ruderte Unity zurück und präsentierte eine überarbeite Tarif-Struktur, die nicht rückwirkend, sondern für künftige Titel gelten sollte.

Im Oktober folgte schließlich der Rücktritt des umstrittenen CEO John Riccitiello – seitdem wird Unity von James Whitehurst als Interims-Chef geleitet.

Unity ist in Deutschland mit einer eigenen Hauptstadt-Niederlassung vertreten: Laut einem Medienbericht steht die Unity Technologies GmbH in Berlin zur Disposition.

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