We are Family-Studie: Gen Alpha, Sports & Fandom
Sport stärkt nicht nur die Gesundheit, sondern auch soziale Kompetenzen. Teil einer Fangemeinde zu sein, fördert Selbstbewusstsein und Selbstwert. Umgekehrt sind Fangemeinden für Sportorganisationen und -vereine hilfreich – nicht zuletzt finanziell. Was Tweens, also Kinder und Jugendliche im Alter von 7-12 Jahren, in Sachen Sport & Fandom bewegt, hat das We are Family Agenturnetzwerk in einer globalen Studie herausgefunden. Hier die spannendsten Ergebnisse für den deutschen Markt:
Key Messages
- Teil einer Fangemeinde zu sein, stärkt soziale Kompetenzen über Kernfamilie und Freundeskreis hinaus hin zu einer größeren, über Social Media verbundenen Gemeinschaft
- Fan zu sein ist für Tweens Teil der eigenen Identität
- Tweens lieben es, zu gewinnen – aber nicht um jeden Preis: Fair Play steht über allem
- Tweens werden eher Fans lokaler Teams, aber mehr wegen des Einflusses ihrer Familien als wegen der örtlichen Nähe
- Fan des Vereins, oder Fan der Spieler:innen? Diese Frage beantworten Tweens in verschiedenen Ländern unterschiedlich
- Fan wird, wer Sport schaut. Wo aber Sport geschaut wird, wandelt sich – das Live Erlebnis verliert an Relevanz
Tweens als Fans
Sport und Fan-Sein ist nur Jungssache? Nicht nur: Jungen sind häufiger Fans als Mädchen. 62 Prozent von ihnen sind Fan eines professionellen Teams, bei den Mädchen sind es nur 43 Prozent. Fan sein startet früh – sechseinhalb Jahre sind Kinder im Durchschnitt alt, wenn sie Fans von Teams oder Sportler:innen werden – bis zu einem Alter von circa 10 Jahren entwickeln sie sich zu überzeugten Fans. Deutschland bildet das internationale Schlusslicht, wenn es um Fandom geht – nur 44 Prozent der Tweens sind hier überhaupt Fans. Zum Vergleich: in Spanien, das die Liste anführt, sind es 75 Prozent.
Sport & Selbstdefinition
Fankultur ist für Tweens mehr als Gruppenzugehörigkeit, es ist auch Teil der eigenen Selbstdefinition: sie teilen Markenwerte. Alleine 44 Prozent der deutschen Tweens tragen Merchandise, auch als Ausdruck der damit verbundenen Wertansichten. Modisch darf Merchandise für 27 Prozent der deutschen Tweens sein, 46 Prozent bevorzugen es, wenn das Merchandise exakt dem Look ihrer Lieblingsmannschaft oder -Spieler:innen entspricht.
Gewinnen um jeden Preis?
Basking in reflected glory – wer kennt es nicht? Ein Team, mit dem man mitfiebert gewinnt, man freut sich, fühlt sich selbstbewusster, empfinden mehr Selbstwert und einfach gut. Das ist bei Tweens nicht anders. Aber gewinnen um jeden Preis? Nein – Fairness muss sein, Schummeln gilt nicht. Diese Haltung geht soweit, dass für 35 Prozent aller Tweens in den USA Regelbruch und Fehlverhalten ein Grund sind, nicht mehr Fan eines Teams oder eine:r Sportler:in zu sein.
Hier geht es zu allen Studienergebnissen.