Luxusartikel Spiele
Spiele in exklusiver Machart entfachen die Sammelleidenschaft
Von Peter Neugebauer
Preise für 80€ sind keine Seltenheit mehr. Preise über 100€ lassen sich zunehmend ebenfalls finden. Luxuriöses Material wie Metallfiguren und geprägte Münzen, thermobedruckte Holzfiguren oder Acryl als Spielmaterial machen die Ausgaben schön und beständig zugleich. Es sind Neuheiten, die von Anfang an die Ästheten mit Schönheit begeistern wollen. Bisweilen werden so auch bewährte Klassiker für die mittlerweile erwachsenen Fans angeboten.
Schöne Spiele – erwachsene Themen
Eine spielerische Reise nach Wien. Queen Games hat eine City Collection vom Autor Stefan Feld gestartet und als fünften Titel aktuell „Vienna“ im Programm. In den 50er Jahren der Nachkriegszeit ist die Stadt von Agentennetzen durchzogen. Die Spione sind Legion, immer auf der Suche nach neuesten Informationen. Mittels Karten werden Geheimnisse gelüftet, neue Bestechungsmittel gewonnen, Gebäude gegnerischer Nationen infiltriert, u.v.m. Die besonders edle Deluxe-Edition kostet 125€ und ist optisch ein Augenschmaus und haptisch ein Handschmeichler.
Spielerische Satire mit viel (zu viel) Realitätsbezug. Giant Roc verspielt in „Hegemony“ Wirklichkeit, wie sie aktueller nicht sein könnte. Die Wirtschaft liegt am Boden. Das ganze Land erholt sich kaum aus einer lethargischen Depression. Industrie und Mittelstand investieren kaum noch. Arbeitslosigkeit und sinkender Lebensstandard beherrschen den Alltag. Politische Spannungen gefährden die Demokratie. Es ist spielerische Aufgabe, im Chaos Orientierung zu finden. Verschiedene gesellschaftliche Akteure versuchen das auf ihre Weise. Vieles gutes und zweckdienliches Material hat seinen Preis: 115€.
Abenteuer im Alten Ägypten. Board Game Box lässt in „Arkeis“ die Spieler Gräber der Pharaonen erforschen. Im modularen Spielsystem dringen die Protagonisten immer tiefer in das Dunkel der Pyramiden. Dort können wertvolle Schätze gefunden werden. Es stellen sich aber auch gefährliche Wesen in den Weg. Erfolge bei der Schatzsuche oder im Monsterkampf stärken die Abenteurer für die nächste Mission. Nur durch gemeinsames Vorgehen werden die Archäologen immer stärker und können weitere Herausforderungen bestehen. Die detailliert modellierten Figuren lassen das Abenteuer realistisch wirken: 129€.
Fantastische Ereignisse am entlegenen Ende der Welt. Feuerland ruft in „Expeditions – Ironclad Edition“ nach Sibirien. Dort ist ein Meteorit eingeschlagen und brachte uralte Verderbnis zum Vorschein. Das Interesse von Wissenschaftlern auf der Suche nach verschollenen Artefakten und neuem Ruhm ist geweckt. Mit Spielkarten baut jeder seine Engine und nutzt mit ihr Stärke, List und Spezialfähigkeiten. Der eigene mechanische Roboter wird kontinuierlich verbessert und erledigt in unwirtlichen Landen seine Aufgaben. Die Luxusversion mit einzigartigen Metallfiguren ist ein spielerischer Genuss: 125€.
Klassische Spiele – hochwertige Ausstattung
Eisenbahnbau in Amerika. „Zug um Zug“ von Days of Wonder, Vertrieb durch Asmodee, wurde im Jahr 2004 zum „Spiel des Jahres“ gekürt. Seitdem erfreut es sich durch immer neue Ländereditionen großer Beliebtheit. Die neueste Version ist „Zug um Zug Legacy: Legenden des Westens“. Es wird eine einzigartige Kampagne in zwölf Episoden gespielt. Immer werden neue Herausforderungen freigeschaltet und überraschende Konkurrenten sorgen für Vielfalt. Die USA werden von Ost nach West erschlossen. Erst am Ende wird abgerechnet. Die zwölf Einzelpartien sind mit üppigem Material ausstaffiert: 110€.
Fortschritt im Tal der Loire. „Die Burgen von Burgund“ von Alea, Vertrieb Ravensburger hat seit einem Dutzend Jahren eine zunehmende Fangemeinde. Mit einem raffinierten Würfelmechanismus gewinnt jeder stets neue Errungenschaften und Einflussmöglichkeiten am Flusslauf der Loire. Jetzt, nach einer Dekade, erfreut der Verlag alle BuBu-Fans (Burgen von Burgund-Fans) mit einer prächtigen Sonderedition, die international vermarktet wird: „The Castels of Burgundy – Special Edition“ für 180€. Neben dem hochwertigen 3D-Figuren, Metallmünzen und Lederbeutel gibt es eine Weinberg-Erweiterung und eine Solo-Variante.
Spielen mit dem Alphabet. „Scrabble“ von Mattel ist der Wortspiel-Klassiker seit nunmehr 75 Jahren. Zum Jubiläum bietet der Verlag allen Freunden dieses Spiels eine wuchtige Version. Buchstabensteine, Ablagebänkchen und der Rahmen des Spielbretts sind aus Holz. Das Spielbrett selbst besteht aus Kunststoff und hat ein Gitternetz, so dass beim Drehen der Spielfläche die Steine nicht verrutschen. Diese Jubiläumsausgabe ist hochwertig und exquisit. Als Mehrwert wird mit „Scrabble – Sprint“ eine Variante für ein schnelleres und lockeres Spielerleben geboten. So lebt die Scrabble-Idee weiter: 125€.
Wo versteckt sich die Bombe? Wer sich mit Spielen auskennt, weiß, dass dieses Szenario in „Stratego“ von Jumbo angesiedelt ist. Auch hier gibt es ein Jubiläum zu feiern. Seit 65 Jahren begeistert dieser 2-Personen-Strategieklassiker viele Generationen. Truppen marschieren auf und locken den Gegner in den Hinterhalt. Die Jubiläumsversion ist mit griffigen Figuren ausgestattet, die sicher auf dem Plan stehen. Erstmalig sind, ganz gendergerecht, jetzt auch weibliche Kombattanten in der Phalanx. Noch interessanter ist, dass eine gänzlich neue Variante mit Kampfkarten auf andere Weise die Spieler fordert: 90€.
Life’s a Playground® – Spielwaren für Kidsters, Kidults & Co.
Erwachsene spielen und sie sammeln. Heute mehr denn je. Früher wurden sie als Kidults oder Nerds belächelt. Heutzutage sind viele stolz auf dieses Label. Ob sie für Brettspiele brennen, Modelle nachbauen, Comics sammeln oder Lizenzcharaktere lieben Für jede Leidenschaft gibt es für die kaufkräftigen Fans das Passende.
Erfahren Sie mehr über Kidults-Produkte auf der Spielwarenmesse vom 30. Jan - 3. Feb 2024
Zur Sonderfläche Life’s a Playground® – Toys for Kidsters, Kidults & Co.
Über den Autor
Peter Neugebauer ist ein „Spielkind“ durch und durch. In früher Kindheit wurde er durch seine Eltern ans Brettspiel herangeführt. Spiele als Weihnachts- oder Geburtstagsgeschenk waren obligatorisch und stets gern gesehen. Er hörte auch während des Studiums oder während seiner Berufsjahre nicht auf zu spielen. Schon früh rezensierte er Neuheiten, zunächst in reinen Fachzeitschriften, dann auch in Tageszeitungen und seit fast 40 Jahren in Branchenmagazinen. Ohne Spielen geht’s bei ihm nicht.