Goldene Zeiten vorbei? Amazon stagniert
Die Geschäftszahlen von Amazon sind gut, das Wachstum schwächt sich aber ab. Setzt die Konkurrenz dem Konzern zu?
Wenn Amazon Geschäftszahlen präsentiert, ist das für die Führungsetage des Konzerns in der Regel ein Grund zum Feiern. Kaum ein Konzern auf der Welt kann mit den Umsätzen und Gewinnen von Amazon mithalten. Auch das letzte Quartal des vergangenen Jahres war ein Erfolg: Der Gesamtumsatz stieg um zehn Prozent auf 187,8 Milliarden US-Dollar, der Gewinn konnte nahezu verdoppelt werden – von 13,2 Milliarden Dollar im letzten Quartal 2023 auf 21,2 Milliarden Dollar 2024.
Im Gesamtjahr 2024 setzte Amazon 638 Milliarden Dollar um (plus elf Prozent), der Gewinn stieg um unglaubliche 86 Prozent auf 68,6 Milliarden Dollar. Die Fabelzahlen müssten eigentlich für Jubelstürme bei Amazon sorgen, doch 2025 wird sich aller Voraussicht nach schwieriger für den Konzern gestalten.
Wachstum schläft ein
Das boomende Cloud-Geschäft AWS legte um 19 Prozent zu. Hier gibt es aber schon das erste Aber: Google und Microsoft steigerten ihre Cloudsparten mit 30 Prozent bzw. 31 Prozent deutlich stärker. Amazon hat hier deutlich das Nachsehen.
Was aber für mehr Unbehagen sorgen dürfte: Das Wachstum schwächt sich ab und die Prognose für 2025 ist nicht rosig. Für das erste Quartal des Jahres werde ein Umsatz von 151 bis 155 Milliarden Dollar erwartet. Dies entspräche einer für Amazon mageren Steigerung von fünf bis neun Prozent. Erreicht Amazon das untere Ende dieser Spanne, wäre es das niedrigste Wachstum seit 1997, so CNBC.
Dazu kommt: Analysten hatten für das laufende Quartal mit einem deutlich höheren Umsatz gerechnet. Nachdem die Amazon-Aktie 2024 um 44 Prozent zulegte und auch seit Anfang dieses Jahres um weitere neun Prozent anstieg, ging der Kurs im Zuge der Veröffentlichung der Geschäftszahlen um vier Prozent nach unten.